Klares JA zum Förderprogramm Energie

Das neue Reglement über das Förderprogramm Energie trotzte dem Rückweisungsantrag von Martin Hefti, SP: dieser verlangte die Beitragsfinanzierung über den Steuerhaushalt anstatt der Konzessionsabgabe, bemängelte die unvollständige Publikation der Reglementsauflage und forderte die Überarbeitung der dazugehörenden gemeinderätlichen Verordnung unter Mitwirkung von Fachpersonen. Letzteres war auch der Wunsch weiterer Kreise, das Reglement jedoch wollte die grosse Mehrheit der Anwesenden nicht gefährden und lehnte die Rückweisung mit 116 zu 50 Stimmen ab. Hingegen fanden die Änderungsanträge von Philipp Marmet, GLP Zustimmung: Einerseits eine "Kann-Formulierung" in Artikel 4 des Reglements betreffend die Wahl der mit der Gesuchsbehandlung beauftragten Stelle (108 zu 51 Stimmen), andererseits die Überarbeitung der "zu kompliziert" ausgestalteten Verordnung unter Mitwirkung der Parteien und des Gewerbevereins (89 zu 65 Stimmen). Dies soll bis spätestens am 1.4.2025 geschehen, damit rasch die ersten Gesuche eingereicht und behandelt werden können. Das so leicht angepasste Reglement wurde schliesslich mit 143 zu 28 Stimmen klar gutgeheissen und tritt per 1.1.2025 in Kraft. Mit dem neuen Saaner Förderprogramm Energie will der Gemeinderat

• Gebäudeenergieausweise der Kantone (GEAK Plus),
• Beratungs- und Energieeffizienzprogramme für Gewerbe oder Industriebetriebe,
• energetische Sanierung von Einzelbauteilen,
• thermische Solaranlagen,
• Ersatz fossiler oder elektrischer Heizungen,
• Photovoltaikanlagen,
• Batteriespeicher für PV-Anlagen,
• Ladeinfrastruktur für Elektromobilität,
• bidirektionale Ladestationen für E-Fahrzeuge,
• innovative Projekte

unterstützen können (Stand Verordnung 13.12.2024).

Finanzplan und Budget 2025
Im Zeitraum 2025-2029 sieht der Finanzplan Investitionen von insgesamt Fr. 247 Mio. vor, davon ca. drei Viertel im allgemeinen Haushalt. Dass dies mit der aktuellen Steueranlage von 1.10 auf die Dauer nicht aufgehen wird, hat der Gemeinderat bereits angedeutet. Noch aber beantragte er für 2025 keine Veränderung an Steueranlagen oder Gebührenansätzen und präsentierte ein Budget mit einem Defizit von Fr. 12.6 Mio. Die anwesenden Stimmberechtigten stellten keine Fragen und verabschiedeten dieses Budget diskussionslos mit 156 zu 9 Stimmen. Der beantragten Wiederwahl der Firma ROD Treuhand AG als Revisionsorgan für die Rechnungsjahre 2024-2027 wurde ebenfalls mit 157 zu 11 Stimmen klar zugestimmt.

Infrastrukturen und Wohnhäuser
Die Bauzone Grotschi in Abländschen soll Einheimischen günstigen Wohnbau ermöglichen. Zu deren Erschliessung beschloss die Versammlung mit 113 zu 44 Stimmen einen Investitionskredit von insgesamt Fr. 665'000.— einschliesslich der Festlegung der Grundeigentümerbeiträge von 50%. Auch die Grossprojekte im Bereich Abwasser wurden grossmehrheitlich gutgeheissen: Fr. 1.94 Mio. für die Sanierung des Abwassertrennsystems Neueretstrasse, Gstaad (157 zu 6 Stimmen) und Fr. 5.94 Mio. für die nach Einsprachen modifizierte und erneut berechnete Umsetzung des Kanalisationsprojektes "Umsetzung GEP-Massnahmen Untergstaad" (143 zu 19 Stimmen).
Zum Schluss bewilligte der Saaner Souverän auch den Planungskredit von Fr. 561'000.-- für den Abbruch und Ersatzbau von 2 Mehrfamilienhäusern für Erstwohnungen im Walischi in Saanen mit 160 zu 9 Stimmen. 

Am Schluss der Versammlung gab es infolge des Legislaturwechsels einige Verabschiedungen. Nach acht Jahren geben der Präsident der Gemeindeversammlung, Louis Lanz, sowie der Vizepräsident Albert Bach ihr Amt weiter. So auch Gemeindepräsident Toni von Grünigen, welcher insgesamt auf stolze zwanzig Jahre abwechselnd im Dienste von Gemeinderat und Gemeindeversammlung zurückblicken kann. Ebenfalls aus dem Gemeinderat scheiden per Jahresende Hans Peter Schwenter und Thomas Frei aus. Allen dankte die Versammlung mit grossem Applaus.

Verwaltungsdirektion Saanen

Für Rückfragen wenden Sie sich bitte an:
Gemeindepräsident von Grünigen Toni, Tel. 079 206 21 68