Stille Zustimmung zu fast allen Geschäften

Bereits im Vorfeld der Versammlung enstand eine Diskussion um die Frage, wieviel die Gemeinde der renommierten Privatschule entgegenkommen soll. So kam der beachtliche Aufmarsch von 327 Stimmberechtigten (8,4% aller Stimmberechtigten) in der Kirche Saanen nicht überraschend.

Neubauprojekt Le Rosey: JA, aber
Seit über 100 Jahren gastiert das Le Rosey mit Schüler:innen und Lehrpersonen während der Wintermonate in Gstaad. Die Gebäude für Unterkunft und Unterricht auf dem Gstaader Ried sind in die Jahre gekommen und bieten zu wenig Platz für die prosperierende Schule. Nach jahrelanger Standortsuche und komplexen Verhandlungen und Planungsverfahren standen nun drei Anträge zur Abstimmung: Änderung der Überbauungsordnung (Unterrichtsgebäude statt Erstwohnungen), Verkauf von 7625m2 Gemeindeland und Wirtschaftsförderungsbeitrag von CHF 2'699'250.--. Letzterer entspricht genau dem Kaufpreis und wollte als Anerkennung der grossen wirtschaftlichen Bedeutung des Instituts für die Region Gstaad verstanden werden. Ein Änderungsantrag der SP sah dies anders: statt eines Verkaufs soll das Land im Baurecht abgegeben werden, verzinslich wie für alle anderen Baurechtsnehmenden auch. Und ein Geldbeitrag an diese Privatschule sei nicht nachvollziehbar. Nach längerer aber sachlicher Diskussion folgten die Stimmbürger:innen betreffend Überbauungsordnung (281:37) und Landverkauf (211:105) den Anträgen des Gemeinderates, den Wirtschaftsförderungsbeitrag hingegen lehnten sie mit 164:154 Stimmen ab.

Grossanlässe und Tourismus
Sommets Musicaux de Gstaad, Swatch Beach Pro Gstaad, EFG Swiss Open Gstaad, Hublot Polo Gold Cup Gstaad, Gstaad Menuhin Festival & Academies und Country Night Gstaad; diese sechs Grossanlässe werden jährlich mit Gemeindebeiträgen von insgesamt CHF 1,5 Mio. unterstützt. Die Verteilung der Gelder erfolgt mittels EPI-Tool (Event Performance Index), welches die Anlässe in den Schlüsselkriterien Anlassgrösse, wirtschaftliche und touristische Bedeutung, Innovationskraft, Netzwerkeffekte, Partizipation und sozialer Austausch sowie relativer ökologischer Belastung miteinander vergleichbar macht. Für die Periode 2025-2028 gab es nun einzelne interne Verschiebungen. Dem unveränderten Globalbudget stimmte die Versammlung ohne Wortmeldungen mit 287:19 Stimmen zu. Auch die Verlängerung des Jahresbeitrags an Gstaad Saanenland Tourismus für das Jahr 2025 wurde diskussionslos mit 255:47 Stimmen gutgeheissen.

Sanierung schützenswerter Wohnhäuser
Keine Wortmeldungen gab es auch zu den Verpflichtungskrediten für die Sanierung der beiden Wohnhäuser an der Rübeldorfstrasse 89 und an der Gstaadstrasse 17 in Saanen. Beide Häuser stammen aus dem 17. Jahrhundert, müssen aber i.S. Gebäudehülle, Innenausbau und Haustechnik den heutigen Anforderungen angepasst werden. Dank der Mitfinanzierung aus der Spezialfinanzierung "Werterhalt Liegenschaften Finanzvermögen" von 50% resultieren attraktive Wohnungen zu einem vertretbaren Mietzins. Beide Gebäude erhielten mit 302:10 und 307:10 Stimmen vorbehaltlose Zustimmung.


Verwaltungsdirektion Saanen

Für Rückfragen wenden Sie sich bitte an:
Gemeindepräsident von Grünigen Toni (079 206 21 68)